Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes
Ein Einod - "Das Burgauer Käpelle". Eine wertvolle Figurengruppe "Marienklage" des 15. Jhs. stellt Bezug zum Patrozinium der Kapelle her.
Die Ende des 17 JHS. anstellen einer früheren Anlage errichteten "KAPELLE ZUR SCHMERZHAFTEN MUTTERGOTTES" ist ein einfacher frühbarocker Bau, im Grundriss rechteckig östlich mit dreiseitigem Schluss, westlich mit einem Dachreiter und welscher Haube.
In der Fassade Flachbogentür und zwei kleine Rundfenster, sonst Rundbogenöffnungen. Flach gedeckter einfacher Innenraum mit Ausstattung des späten 18. JH.; ein wertvolle Figurengruppe "Marienklage" des 15. JHS. stellt Bezug zum Patrozinium der Kapelle her.
Schilderung des ehrenamtlichen Engagements anlässlich der „Käpelle-Renovierung“ 2004
(Kü) Ein neuer Anstrich sollte der Kapelle zu neuem Glanz verhelfen. In der Annahme, dies als Gemeinschaftsaktion an einem Samstag zu schaffen, machten sich die Burgauer Familien wohlgemut an´s Streichen.
Aber es kam anders:
Als man merkte, dass an etlichen Stellen der Putz lose war, vergewisserte man sich beim Kirchenpfleger in Dürmentingen, dass im Budget auch noch der nötige Mörtel enthalten war. Jedoch war der Putz so brüchig, dass man ihn auf einer Gebäudeseite gleich ganz entfernte.
Nachdem dann in den Höhen des Daches auch noch der Verputz des Turmes abfiel, kamen anstatt stabilem Eichenfachwerk nur morsche Balken ans Licht. Doch es hörte noch nicht auf. Man erkannte schnell, dass der Dachstuhl wohl ebenso in keinem guten Zustand sein konnte. Nachdem auch die nun eingeschalteten Sachverständigen der Diözese erhebliche Schäden an Turm und Gebälk des Gotteshauses feststellten, wurde das Gebäude buchstäblich auseinander genommen.
Wie kann das bewältigt werden?
In der Dorfgemeinschaft entwickelte sich nun eine Gemeinschaftsdynamik, Groß und Klein, alle halfen mit.
Das Glockentürmchen über dem Westgiebel, das aus verputztem Fachwerk bestand wurde neu gezimmert. Eine Untersuchung der alten Balken ergab, dass das Holz 1491 geschlagen wurde, damit bestätigte sich das Alter der Kapelle. Nachdem es wieder auf den fachmännisch renovierten Dachstuhl gesetzt wurde, sind die Ausfachungen ausgemauert worden. So schmückt sich die Kapelle nun mit einem neuen Dach mit passender Biberschwanzdeckung, sowie mit einem frisch verputzten Türmchen mit Welscher Haube. Der Putz wurde erneuert und das Gebäude konnte gestrichen werden. Dabei wurden die rundbogigen Fenster, sowie Giebel und Eingang grau abgesetzt.
Nicht zuletzt durch die neuen kupfernen Dachrinnen und die Blechverblendungen des Türmchens erstrahlt das Käppele jetzt in neuem Licht.
Die Außenanlage des 1986 angelegten Dorfplatzes, der sich an die Kapelle anschließt, wurde ebenfalls in einer Bürgeraktion neu gestaltet. In fachmännischer Unterstützung und ca. 500 freiwilligen Arbeitsstunden von Bürgern Dürmentingens und Burgaus konnte das Projekt „Kapelle streichen“ erfolgreich abgeschlossen werden.
Nun galt es, das Käpelle einzuweihen, was mit einem zünftigen „Käpelle-Fest“ am 29.08.2004 geschehen ist, wobei fast alle 50 Burgauer Einwohner beispielhaft im Einsatz waren und dessen Erlös selbstverständlich dem Projekt zu Gute kam.
Viele beobachteten die Baustelle und fragten sich, ob diese Herausforderung von den Bürgerinnen und Bürgern dieses kleinen Weilers bewältigt werden kann.
Nach dem Motto:
„Was für die Dresdener die Frauenkirche, ist für uns das Käpelle“ haben sie es geschafft.