Unser Weg - Seniorenkonzeption der Gemeinde Dürmentingen
LOM - Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses 2021 - 2023
Tag der offenen Tür am 12.03.2023
Zahlreiche Besucher folgten unserer Einladung und nutzten den Tag der offenen Tür am 12. März 2023 in der Lebendigen Ortsmitte, um die Räumlichkeiten von Haus 1, der Wohngemeinschaft der Vinzenz von Paul gGmbH und von Haus 2, der Begegnungsstätte der Gemeinde, in Augenschein zu nehmen.
Das Imbiss Angebot der Metzgerei Geiger und die Kaffee und Kuchen Tafel, die in Haus 1 durch die Vinzenz von Paul gGmbH zum verweilen einlud, wurde gerne und reichlich angenommen.
Mit Freude und Stolz begrüßte Bürgermeister Dietmar Holstein vor dem öffentlichen Teil, einen internen kleineren Kreis, der alle am und für den Bau verantwortlich beteiligten Personen, sowie langjährige Wegebegleiter, umfasste. Zusammen wurde auf eine Vision, die vor mehr als 23 Jahren entstanden ist, die mehreren Personen teilweise jahrzehntelang am Herzen lag und beschäftigte, die schon fast als Totgeburt gegolten hatte, angestoßen.
Vor 23 Jahren, im Jahre 2000, siedelte die Maschinenfabrik in das Gewerbegebiet
Dautenhau über. Die Gemeinde, erwarb das „Paul Areal“ und sorgte dafür, dass der Rückbau und die Erschließung erfolgen konnten.
Der damalige Firmenchef der Firma Paul, Odilo Paul, forcierte das Projekt „Lebendige Ortsmitte“, da ihm soziale Projekte innerhalb der Gemeinde Dürmentingen eine Herzensangelegenheit war. Klar war von Anfang an, dass das bürgerschaftliche Engagement eine tragende Rolle bei diesem Projekt spielen soll.
Ungünstige Rahmenbedingungen, die Finanzkrise 2008/2009 sowie die Verwirklichung der Großprojekte“ Erschließung des Baugebiets Mittelösch II“, der „Breitbandausbau“ und der „Neubau der Mehrzweckhalle“ erschwerten die Umsetzung des Projekts.
Nach einigen Umwegen wurde letztendlich 2019 die Zielgerade erreicht. Mit der Informationsveranstaltung im November 2019, in der Empore der MZH, wurde der Bedarf und das Interesse des Seniorenkonzeptes Lebendige Ortsmitte erneut ermittelt. Die erfreulich große Nachfrage ermöglichte den gleichzeitigen Bau der Häuser 3, 4 und 5 durch die Firma Dreher Bau.
In der Firma Dreher Bau wurde ein kompetenter Bauherr für die Häuser 3, 4 und 5 gefunden, der es schaffte innerhalb von 2 Jahren die Häuser fertigzustellen. Fast alle 26 Wohnungen sind zwischenzeitlich bezogen.
Haus 1 und Haus 2 sind in der Hand der Gemeinde geblieben und mit dem Architektenbüro Stöhr ist es gelungen alle Ausschreibungen auf einen Rutsch und nicht nach Bauabschnitten durchzuführen.
Ein Glücksfall hinsichtlich der Baukosten.
2,65 Millionen Euro wurden in Haus 1 von der Gemeinde investiert, sie hat dafür 480.000 Euro KFW-Mittel erhalten.
In Haus 2 flossen 1,65 Millionen Euro aus der Gemeindekasse. Dieses Gebäude wurde mit Fördermitteln in Höhe von 360.000 Euro aus ELR und Ausgleichstock unterstützt.
Mit der Gewinnung der Vinzenz von Paul gGmbH als Träger in Haus 1 für die Wohngemeinschaft ist die Umsetzung des Angebots des betreuten Wohnens in Dürmentingen mehr und mehr zur Realität geworden.
In zahlreichen Sitzungen zusammen mit Vertretern aus dem Gemeinderat wurden die Schritte zum erfolgreichen Vertragsabschluss im März 2022 eingeleitet.
Gefördert durch die Allianz der Beteiligung konnte für die Dauer der Förderperiode eine Gemeinwesenmitarbeiterin eingestellt werden. Das hier das Interesse der Chefin der Nachbarschaftshilfe Frau Angelika Schirmer geweckt werden konnte war ein weiterer Glücksfall. Mit ihrer Unterstützung konnte in Zusammenarbeit mit den sozialen Säulen Wohlfahrt- und Krankenpflegeverein, VDK und Nachbarschaftshilfe sowie Vertretern aus dem GR Bausteine erarbeitet werden, die für ein abwechslungsreiches und wertvolles Angebot, nicht nur innerhalb der Begegnungsstätte, sondern auch in der allgemeinen Seniorenarbeit unserer Gemeinde sorgen.
Durch die gelungene intensive Abstimmung und Zusammenarbeit von allen Planern und aktiven Bürgern kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. Hier ist eine Begegnungsstätte entstanden, in der sich alle wohlfühlen dürfen.
Den Eingangsbereich der Begegnungsstätte schmückt eine Zeittafel, auf dieser der Werdegang vom Paul Areal zur Lebendigen Ortsmitte auf einen Blick zu erfassen ist. Dieses Geschenk wurde von Frau Barbara Paul, der Gattin des Odilo Paul, der Mann der die Vision der lebendigen Ortsmitte als erstes hatte, in Cooperation mit ihrer Tochter Barbara Hering Bürgermeister Holstein anlässlich des großen Tages übergeben.
Bürgermeister Holstein dankte allen Personen, die dieses Projektes begleitet haben. Er nannte bewusst keine einzelnen Namen. „Dieses Projekt, die lebendige Ortsmitte, war und ist eine Herzensangelegenheit so vieler Menschen, dass ich wirklich sagen kann nein muss, es ist unser aller Baby, dass wir nun in die Welt hinausschicken um zu wachsen“ so Bürgermeister Holstein.
Auch CDU-Bundestagsabgeordneter Josef Rief zeigte sich beeindruckt. Wenn man ein Projekt erst nach 23 Jahren zum Erfolg führen kann, zeigt das einmal mehr, dass es sich lohnt, dicke Bretter zu bohren. Es sei nun wichtig, dass die beiden Häuser mit Leben gefüllt werden an denen auch das Bund mit finanziellen Mitteln seinen Anteil beigetragen hat. Er fand es eine gute Entscheidung ein solches Wohnprojekt zu errichten.
Frau Dr. Beate Readzey, Leiterin Landaufwärts der Vinzenz von Paul gGmbH, freute sich über den Start der Wohngemeinschaft. Es sei ein steiniger Weg bis zum Start gewesen aber nun würden in den nächsten zwei Wochen die ersten Bewohner einziehen. Gerade in der Pflege würden Neuerungen und Innovationen gebraucht werden.“ Mit den ambulanten Wohngemeinschaften, wo die Menschen mit großem Maß an Selbstbestimmung leben und auch das machen können, was sie ein Leben lang gemacht haben, ist die Vinzenz von Paul gGmbH in Dürmentingen unter den Pioniere“, so Dr. Radzey „Mein Appell an Sie alle, unterstützen Sie diese schöne Art der Wohnbetreuung und verbreiten Sie diese weiter“.
Besiegelung der Kooperation mit der Vinzenz von Paul gGmbH
Im Beisein von Gemeinderätin Regina Buck und Gemeinderat Friedrich Jutz als Vertreter der Weiterentwicklungsgruppe Lebendige Ortsmitte, Architekt Roland Stöhr, Kämmerer Simon Schübert, Hauptamtsleiter Wolfgang Lang, Martina Soukup-Venn aus der Gemeindeverwaltung sowie seitens der Vinzenz von Paul gGmbH; Dr. Beate Radzey, Geschäftsführung LANDaufwärts und Monika Rohlfs, Qualitätsmanagement wurde der Kooperationsvertrag für die Wohngemeinschaft in der lebendigen Ortsmitte von Bürgermeister Dietmar Holstein und der Regionalleiterin von Vinzenz von Paul, Bad Saulgau, Ulrike Niemczewski unterzeichnet.
Bürgermeister Dietmar Holstein umfasste in einer kurzen Rede den jahrzehntelangen Weg, den von den Anwesenden u.a. hauptsächlich Wolfgang Lang von Anfang an mit begleitete. Einen Meilenstein für die Gemeinde Dürmentingen nannte Bürgermeister Dietmar Holstein die sozialpflegerische und altersgerechte Wohnanlage, die nun kurz vor der Fertigstellung in der „Lebendigen Ortsmitte“ steht. Immer wieder habe man das Vorhaben wegen anderen dringlichen Maßnahmen verschieben müssen. Nun aber sei es letztendlich gelungen, mit einem großartigen Engagement von Verwaltung, Gemeinderat und erweitertem Bauausschuss, ein ambulantes Betreuungsangebot im ehemaligen Paul Areal in Haus 1 nebst Begegnungsstätte in Haus 2 in Kürze ihrer Bestimmungen übergeben zu können.
Die Begegnungsstätte, das Herzstück der Wohnanlage, wird der Treffpunkt der Bewohner aller Häuser sowie der Bevölkerung und bis 30.06.2022 fertiggestellt sein. Diese bietet sowohl Raum für Begegnung und Kommunikation für die Bewohner der Anlage, wie auch als attraktiver Veranstaltungsort für Jedermann, z.B. für Familien- sowie Gemeindefeste und anderweitige Zusammenkünfte. Ein abwechslungsreicher Veranstaltungskalender mit wöchentlichen Angeboten soll für Kurzweil in der Wohnanlage führen und eine Brücke zwischen Alt und Jung bilden.
Die Nutzung des OG oberhalb der Begegnungsstätte ist noch frei planbar. Diese würde sich wunderbar für pflegerische Dienstleister wie Physiotherapie, Fußpflege aber auch als Behinderten Werkstatt anbieten. Die Gemeinde ist für alles offen.
Bis Ende des Jahres wird dann Haus 1 bezugsfertig sein. Hier wird die Wohngemeinschaft 12 Menschen mit Betreuungsbedarf ein Leben in Familiärer Atmosphäre ermöglichen.
„Wir haben hier lange darauf hingearbeitet. Nicht zuletzt war es auch ein finanzieller Aspekt, da man 2,7 Millionen Euro für die Einrichtung stemmen musste“, so der Bürgermeister. Am Schluss habe der Gemeinderat die Umsetzung der ambulanten Wohngemeinschaft bewerkstelligt, nachdem die Finanzierung auf den Weg gebracht wurde. „Damit stellt Dürmentingen einen Pflegedienst für Dürmentingen und für die gesamte Region bereit.“
Hierzu wurde nun mit der Betreiber-Gesellschaft Vinzenz von Paul gGmbH der richtigen Partner gefunden. Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrag mit einer Laufdauer von zehn Jahren kam es nun zum finalen Schulterschluss. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und gehen davon aus, dass diese Partnerschaft viel länger anhält. Ich danke Ihnen allen, dass Sie uns das Vertrauen schenken“, so die Regionalleiterin.
In Kürze wird ein Informationsabend in der Begegnungsstätte stattfinden. Hierbei geht es um die Gewinnung von Ehrenamtlichen als Alltagsbegleiter für die Bewohner der WG als auch um die Gestaltung der Freizeitangebote. Dies könne auch in einem Bürgerverein enden, so Monika Rohlfs vom Qualitätsmanagement von Vinzenz von Paul. Dabei kann man sich auch über Beschäftigungsangebote informieren, denn, so Monika Rohlfs: „Wir brauchen immer Personal, ob ganz- oder halbtags oder auch nur stundenweise.“
Bis Ende dieses Jahres sind die Räumlichkeiten der Wohngruppe bezugsfertig. Davor wird dann der Bevölkerung die Möglichkeit geboten, bei einem Tag der offenen Tür die zwei gemeindlichen Einrichtungen zu besichtigen.
Präsentationen anlässlich der Infoveranstaltung am 17.11.2019
"Ein Stadtteil entsteht" ... könnte man sagen.
Die nachfolgenden Präsentationen gewähren einen informativen und umfassenden Einblick in das zukunftsorientierte Bauprojekt "Lebendige Ortsmitte".